Flächenkühlung für energieeffiziente Bauprojekte: Komplettlösung mit aquatherm black
Flächenkühlung für energieeffiziente Bauprojekte: Komplettlösung mit aquatherm black Mit dem Beginn des Sommers und den steigenden Temperaturen ist...
Die Anforderungen an moderne Rechenzentren steigen rasant – vor allem durch den Einsatz von KI-Modellen, High-Performance-Computing (HPC) und zunehmende Packungsdichte der Hardware. Gleichzeitig wird von Betreibern erwartet, mit ihren Infrastrukturen energieeffizient, nachhaltig und betriebssicher zu agieren.
Das bringt klassische Luftkühlung an ihre Grenzen. Luft als Medium stößt bei hohen Wärmelasten auf physikalische Limitierungen: Der Wärmeübergang ist gering und der Energiebedarf für Lüfter sowie für Klimatisierung steigt. Trotz aller Maßnahmen bleibt oft ein ineffizienter Energieeinsatz mit hohem PUE (Power Usage Effectiveness).
Genau hier setzt Flüssigkeitskühlung – auch Liquid Cooling genannt – an. Sie bietet deutlich optimierte thermische Eigenschaften, arbeitet effizienter und lässt sich besser in nachhaltige Strategien einbinden. Die Technologie entwickelt sich derzeit rasant weiter und wird zur Schlüsseltechnologie für das Rechenzentrum der nächsten Generation.
Flüssigkeitskühlung ist eine Technologie zur thermischen Entlastung von IT-Systemen, bei der ein flüssiges Medium Wärme direkt oder indirekt aufnimmt und aus dem System abführt. Anders als bei der herkömmlichen Luftkühlung wird die Wärme nicht durch Umgebungsluft, sondern durch eine deutlich effizientere Flüssigkeit übertragen. Der entscheidende physikalische Vorteil liegt in der höheren spezifischen Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit von Flüssigkeiten im Vergleich zu Luft.
Je nach Aufbau, Hardwarekontakt und Kühlstrategie lässt sich Flüssigkeitskühlung in unterschiedliche Varianten unterteilen. Entscheidend ist, wie nah das Kühlmedium an die Wärmequelle geführt wird und welche Anforderungen sich daraus für Planung, Wartung und Integration ergeben.
Indirekte Flüssigkeitskühlung
Hier verbleibt Luft als Kühlmedium an der IT-Hardware selbst. Die entstehende Wärme wird über Luft-Wasser-Wärmetauscher – etwa in Rear-Door-Coolern oder Raumkühlern – an ein flüssiges Medium übertragen. Die Flüssigkeit dient in diesem Fall nicht zur direkten Bauteilkühlung, sondern zur Umgebungskonditionierung. Der Vorteil liegt in der einfacheren Nachrüstung, besonders in bestehenden Rechenzentren.
Direkte Flüssigkeitskühlung (Direct-to-Chip / Cold Plate)
Bei der direkten Kühlung wird die Wärme unmittelbar an die Kühlflüssigkeit übertragen, meist über sogenannte Cold Plates. Diese sitzen direkt auf den Prozessoren oder GPUs und enthalten feine Kanäle, durch die das Kühlmedium zirkuliert. Die Wärme wird so sehr effizient aufgenommen, ohne dass Lüfter oder Zwischenmedien nötig sind. Dieses Verfahren eignet sich besonders für leistungsstarke Anwendungen in HPC- oder KI-Clustern, lässt sich aber auch in Enterprise-Systeme integrieren.
Immersion Cooling
Beim Immersion Cooling wird die gesamte IT-Hardware – einzelne Komponenten oder ganze Server – in ein elektrisch nicht leitendes Kühlmittel eingetaucht. Die Wärmeübertragung erfolgt direkt an das umgebende Medium. Lüfter entfallen komplett, und die Kühlleistung ist maximal. Der Ansatz erfordert jedoch spezielle Hardware und angepasste Wartungskonzepte. Immersion Cooling wird vor allem dort eingesetzt, wo höchste Leistungsdichte bei begrenztem Platz gefordert ist, z. B. in modularen Edge-Systemen oder KI-Rechenzentren.
Systemtyp | Wärmeübertragung | Energieeffizienz | Integration | Typische Anwendungen |
Indirekte Flüssigkeitskühlung |
Luft-zu-Flüssigkeit |
Mittel |
Einfach (Retrofit) |
Bestandsrechenzentren |
Direct-to-Chip (Cold Plate) |
Flüssigkeit auf Bauteile |
Hoch |
Mittel (halbmodular) |
HPC, KI, moderne Enterprise |
Immersion Cooling |
Komplett in Flüssigkeit |
Sehr hoch |
Hoch (spezialisiert) |
KI-Cluster, Edge, Hyperscaler |
Je nach Verfahren kommen unterschiedliche Medien bei der Flüssigkeitskühlung im Rechenzentrum zum Einsatz. Die Wahl beeinflusst nicht nur die thermische Performance, sondern auch Materialverträglichkeit und Wartung.
Die Umstellung auf Flüssigkeitskühlung eröffnet Rechenzentrumsbetreibern eine Vielzahl technischer und wirtschaftlicher Vorteile. Neben der Kühlleistung an sich, sind auch die strukturellen Effekte auf Infrastruktur, Betriebskosten und Zukunftsfähigkeit entscheidend.
Deutlich höhere Energieeffizienz
Wasser oder andere Flüssigkeiten können ein Vielfaches der Wärmemenge aufnehmen, die Luft transportieren kann: bei geringeren Temperaturdifferenzen und ohne hohe Lüfterleistung. Das senkt den Energiebedarf für die Kühlung erheblich. Flüssigkeitskühlung ermöglicht dadurch PUE-Werte (Power Usage Effectiveness) von unter 1,1. Das ist ein klarer Effizienzvorteil gegenüber luftgekühlten Anlagen, die häufig zwischen 1,3 und 1,6 liegen.
Höhere Leistungsdichte pro Rack
Mit Flüssigkeitskühlung lassen sich deutlich höhere Leistungswerte je Flächeneinheit realisieren. Sie erreichen teilweise über 100 kW pro Rack. Das schafft Freiraum im Rechenzentrum, reduziert die Anzahl an Racks und verkürzt Wege für Strom- und Datenverteilung. Besonders bei KI- und HPC-Lasten ist diese Skalierbarkeit entscheidend.
Reduzierter Platzbedarf und niedrigere Geräuschentwicklung
Weniger Lüfter, kleinere Klimaanlagen, kompaktere Raumkonzepte: Flüssigkeitskühlung erlaubt eine deutlich dichtere Bauweise. Gleichzeitig reduziert sich die Geräuschkulisse im Rechenzentrum erheblich.
Längere Lebensdauer der Komponenten
Ein stabileres Thermomanagement wirkt sich direkt auf die Zuverlässigkeit der Hardware aus. Weniger Temperaturschwankungen, geringere mechanische Belastung durch Lüfter und gezielte Kühlung an Hotspots verlängern die Lebensdauer von Servern, Switches und Storage-Systemen.
Einbindung in nachhaltige Strategien
Die Rückkühlung bei Flüssigkeitskühlung ermöglicht die Abwärmenutzung, beispielsweise zur Gebäudeheizung oder für Nahwärmenetze. Damit unterstützt die Technologie Nachhaltigkeitsstrategien und verbessert die CO₂-Bilanz des gesamten Rechenzentrums.
Die Flüssigkeitskühlung basiert auf einem geschlossenen Kreislaufsystem, das Wärme gezielt aufnimmt, transportiert und abführt. Der Aufbau ähnelt dabei klassischen Heiz- oder Kältesystemen. Zentrale Komponenten sind:
Kühlplatten (Cold Plates)
Sie sitzen direkt auf den Chips oder anderen thermisch aktiven Komponenten und übertragen die Wärme an das Kühlmedium. Ihre Konstruktion bestimmt maßgeblich den die thermische Effizienz des Systems.
Pumpen
Sie sorgen für die notwendige Umwälzung der Kühlflüssigkeit im Kreislauf. Je nach Systemarchitektur sind sie bei der Flüssigkeitskühlung im Rechenzentrum redundant ausgelegt und regelbar, um auf wechselnde Lasten zu reagieren.
Sensorik
Temperatur-, Durchfluss- und Drucksensoren erfassen kontinuierlich den Zustand des Kühlkreises. Diese Daten sind Grundlage für die automatische Regelung sowie für vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance).
Wärmetauscher
Hier wird die aufgenommene Wärme aus dem Primärkreislauf an ein sekundäres System abgegeben. Das kann z. B. eine Rückkühlstrecke sein, die die Wärme zur Nutzung für Heizsystem ermöglicht.
Rohrleitungssystem
Die Verrohrung verbindet alle Komponenten zu einem geschlossenen Kreislauf. Dabei kommt es auf die Auswahl geeigneter Materialien an: Sie müssen dauerhaft druckfest, chemisch beständig und korrosionsfrei sein.
Die Einführung einer Flüssigkeitskühlung im Rechenzentrum erfordert mehr als nur den Tausch einzelner Kühleinheiten. Es handelt sich um eine tiefgreifende infrastrukturelle Entscheidung, die Auswirkungen auf Planung, Bau, Betrieb und Wartung hat. Damit das System zuverlässig, effizient und sicher arbeitet, sind vier zentrale Anforderungen zu berücksichtigen:
Infrastruktur und Materialauswahl
Zentrale Elemente einer Flüssigkeitskühlung sind die Rohrleitungen, durch die das Kühlmedium zirkuliert. Hier kommen häufig Werkstoffe wie Polypropylen (PP) zum Einsatz, die sich durch Druckfestigkeit, chemische Beständigkeit, Korrosionsfreiheit und lange Lebensdauer auszeichnen. Wichtig ist ein durchgängig geschlossenes System mit minimalem Leckagerisiko, hoher Dichtigkeit und präziser Verlegeplanung.
Integration in bestehende Systeme
Gerade in Bestandsrechenzentren ist die Anbindung an bestehende Kühlinfrastrukturen entscheidend. Hier müssen Übergabepunkte zu Kaltwassersystemen, Rückkühlern oder Gebäudekühlkreisläufen geschaffen werden. Indirekte Flüssigkeitskühlung (z. B. über Rear-Door-Wärmetauscher) lässt sich vergleichsweise einfach integrieren. Direct-to-Chip-Systeme erfordern dagegen eine Anpassung der Server- und Racksysteme.
Redundanz und Ausfallsicherheit
Flüssigkeitskühlung darf keine Single-Point-of-Failure darstellen. Das betrifft Pumpen, Ventile, Sensorik und Energieversorgung. Eine typische Redundanzstruktur (z. B. N+1 oder 2N) umfasst doppelt ausgelegte Pumpenstränge, Bypass-Strecken und automatisierte Failover-Mechanismen. Zusätzlich sind Notfallroutinen bei Leckagen oder Druckabfällen zu definieren.
Überwachung und Wartung
Der Betrieb einer Flüssigkeitskühlung erfordert präzise Monitoring-Systeme. Neben Temperatur- und Drucksensoren werden auch Durchflusssensoren, Leckagedetektoren und Zustandsüberwachung via IoT-Plattformen integriert. Die Wartung umfasst Filterwechsel, Funktionsprüfungen der Pumpen, Kontrolle von Dichtungen sowie die Analyse des Kühlmediums auf Alterung oder Verunreinigungen.
Lesen Sie dazu auch unseren Blog: Rechenzentrum bauen: Planung, Aufbau und Betrieb
Die Auswahl des Rohrleitungssystems ist ein zentraler Erfolgsfaktor bei der Planung und Realisierung von Flüssigkeitskühlung in Rechenzentren. Es geht nicht nur um den Transport des Kühlmediums, sondern um langfristige Betriebssicherheit, Integrationstiefe und Materialperformance unter Dauerlast.
Vorteile von modernen Rohrsystemen aus Kunststoff im Kühlkreislauf:
Genau hier setzt aquatherm an: mit innovativen Rohrleitungssystemen aus PP-RCT. aquatherm begleitet Projekte von der Konzeptphase bis zur Umsetzung – inklusive Dimensionierung, hydraulischer Berechnung und Dokumentation. Hinzu kommen die Bereitstellung von BIM-Daten, technischen Planungshilfen und Vormontageservice für eine effiziente Projektumsetzung. Die Rohrsysteme von aquatherm sind weltweit im Einsatz, unter anderem in Rechenzentren mit Hochleistungs-KI und energieoptimierten Bestandsmodernisierungen.
Zur Flüssigkeitskühlung in Rechenzentren bietet aquatherm zwei spezialisierte Lösungen: aquatherm blue für den geschlossenen Kühlkreislauf und aquatherm black für die Flächenkühlung in Büros. Beide Systeme sind auf Effizienz, Langlebigkeit und absolute Dichtigkeit ausgelegt.
Die Entscheidung für Flüssigkeitskühlung ist ein strategischer Faktor in der globalen Digitalinfrastruktur. Aktuelle Prognosen zeigen, dass der Markt für Liquid Cooling vor einer strukturellen Wachstumsphase steht: Bis 2034 wird der globale Markt auf über 22 Mrd. USD* anwachsen – bei einer jährlichen Wachstumsrate von rund 19 %. Der Treiber ist nicht nur der technologische Druck durch KI und HPC, sondern ein tiefgreifender Wandel in den Investitionsentscheidungen von Hyperscalern, Cloud-Anbietern und kritischen Infrastrukturen.
Zukunftsszenarien zeigen deutlich: Rechenzentren mit hoher thermischer Dichte – etwa durch NVIDIA-GPUs oder AMD Instinct-Cluster – werden in naher Zukunft standardmäßig mit Flüssigkeitskühlung geplant. Bereits heute gelten 50 kW pro Rack als Zielmarke, in einzelnen AI-Farmen sind 80 bis 120 kW realistisch. Luftkühlung wird hier nur noch ergänzend eingesetzt. Große Hardware-Hersteller entwickeln inzwischen eigene Flüssigkühl-Designs mit klarer Zielrichtung: höhere Integrationstiefe, offene Standards, geringere Total Cost of Ownership (TCO).
Parallel dazu entstehen neue Ökosysteme. Die Open Compute Project (OCP) Community arbeitet an standardisierten Schnittstellen für Direct-to-Chip-Module, Rear-Door-Heat-Exchanger und Immersion-Systeme. Ziel ist es, die Fragmentierung des Markts zu überwinden und Skalierungseffekte zu ermöglichen – ein Signal an Betreiber, dass Investitionen in Flüssigkühlung künftig auf einem stabileren, interoperablen Fundament ruhen.
Auch regulatorisch wird sich der Druck erhöhen. Die EU erwartet mit der EPBD-Revision höhere Effizienzanforderungen an Rechenzentren – inklusive Nachweis der Energieverwendung. Flüssigkeitskühlung mit Abwärmenutzung wird hier zur Schlüsseltechnologie, etwa durch Integration in Nahwärmenetze oder Prozesswärmebereitstellung. In Ländern wie Dänemark oder den Niederlanden fließt diese Option bereits in Energieauditpflichten ein.
Zunehmend rücken hybride Kühlstrategien in den Fokus: Kombinationen aus Flüssig- und Luftkühlung, je nach Racktyp, Nutzung oder Ausbaustufe. Diese „transitional architectures“ erlauben einen gleitenden Umstieg – etwa durch Integration von Rear-Door-Kühlern im Bestandsbau und sukzessive Erweiterung auf Direct-to-Chip-Module in neuen Clustern. Rechenzentren werden damit technologisch modularer, regulatorisch anschlussfähig und ökonomisch skalierbarer.
Für Betreiber, Planer und Investoren ergibt sich daraus ein klares Bild: Flüssigkeitskühlung ist nicht nur eine Antwort auf technische Limits – sie wird zum strategischen Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb um Energieeffizienz, Betriebssicherheit und Nachhaltigkeit. Wer heute in die richtigen Systeme investiert, sichert sich langfristige Betriebsvorteile, regulatorische Konformität und einen erheblichen Effizienzvorsprung.
Am Ende geht es nicht nur um Kühltechnik – sondern um strategische Infrastrukturentscheidungen mit langfristiger Wirkung. Wer heute Rechenzentren plant, betreibt oder modernisiert, muss beantworten, wie er künftig mit wachsender thermischer Dichte, steigenden Energiekosten und regulatorischen Anforderungen umgeht. Flüssigkeitskühlung liefert auf diese Fragen belastbare Antworten. Doch nur, wenn sie systematisch und mit den richtigen Partnern umgesetzt wird.
Jetzt ist der Zeitpunkt, bestehende Konzepte zu hinterfragen: Wo stoßen luftbasierte Systeme an ihre Grenzen? Wie kann ich Wärmelast, Flächenbedarf und Energieverbrauch neu denken. Und zwar ohne Kompromisse bei Verfügbarkeit und Skalierbarkeit? Und welche technischen Komponenten tragen wirklich zur Zukunftssicherheit meines Rechenzentrums bei?
aquatherm begleitet diesen Entscheidungsprozess mit tiefem Systemverständnis und langjähriger Anwendungserfahrung. Ob im Neubau oder Retrofit, ob Edge, Enterprise oder Hyperscale – gemeinsam entwickeln wir ihr Rohrsystem für eine Kühllösung, die funktioniert. Nicht nur technisch, sondern wirtschaftlich und zukunftssicher.
Sprechen Sie jetzt mit unseren Experten – oder vertiefen Sie Ihre Planung mit dem Whitepaper: Kühler Kopf für die KI – Flüssigkeitskühlung mit aquatherm blue
Flächenkühlung für energieeffiziente Bauprojekte: Komplettlösung mit aquatherm black Mit dem Beginn des Sommers und den steigenden Temperaturen ist...
Mehrere Gebäude, Wohnblöcke oder ganze Städte mit kostengünstiger und nachhaltiger Wärme zum Heizen und für Warmwasser zu versorgen – das ermöglicht...
Ob Industrie-Anlagen, Bürokomplexe, Hotels oder Krankenhäuser – überall kommen Wasserrohre zur Trinkwasserversorgung, zum Heizen, zum Kühlen und für...