Hybride Kühlarchitekturen für Rechenzentren im KI-Zeitalter
Die exponentielle Zunahme rechenintensiver KI-Workloads verändert nicht nur die Performance- und Skalierbarkeitsanforderungen an Rechenzentren – sie...
Eine eigene digitale Infrastruktur, die zukunftssicher, effizient und gesetzeskonform gestaltet ist? Bei der Sie die Hoheit über Ihre Daten haben? Dann führt kein Weg vorbei am Bau eines eigenen Rechenzentrums. Nur so gewinnen sie strategische Vorteile – von Datenkontrolle bis Performance.
Die digitale Transformation verlangt nach leistungsfähigen, skalierbaren und sicheren IT-Infrastrukturen. Rechenzentren sind das Herzstück der Wertschöpfung: Sie ermöglichen es, sensible Daten eigenständig zu verwalten, landesspezifische regulatorische Anforderungen zu erfüllen und geschäftskritische Anwendungen mit höchster Verfügbarkeit zu betreiben.
Ein eigenes Rechenzentrum zu bauen, empfiehlt sich, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
Die Anfangsinvestition amortisiert sich durch Betriebssicherheit, Skalierbarkeit und die Möglichkeit, technologische Innovationen eigenständig umzusetzen. In der Regel wird der ROI nach 5 bis 7 Jahren erreicht.
Dieser Blog gibt Ihnen die Antworten und beinhaltet folgende Themen:
Unternehmen, die ein erfolgreiches Rechenzentrum bauen möchten, beginnen mit einer präzisen und umfassenden Planungsphase. Die frühzeitige Definition aller Anforderungen eines Rechenzentrums bildet das Fundament für einen reibungslosen Ablauf und minimiert spätere Anpassungskosten. Entscheidend ist dabei, technische, regulatorische und wirtschaftliche Aspekte systematisch zu erfassen und in eine tragfähige Projektstruktur zu überführen.
Die Leistungsfähigkeit eines Rechenzentrums nach dessen Bau bemisst sich an seiner Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit. Unternehmen sollten zu Beginn klare Zielwerte für die angestrebte Verfügbarkeitsklasse (z. B. nach Tier I–IV) festlegen und Redundanzkonzepte für kritische Systeme – wie Stromversorgung, Kühlung und Netzwerk – definieren. Nur so lassen sich spätere Engpässe und Betriebsrisiken vermeiden. Die Analyse typischer Lastprofile und Kapazitätsanforderungen ermöglicht eine bedarfsgerechte Dimensionierung der Infrastruktur.
Ein belastbarer Budgetrahmen und ein realistischer Projektzeitplan schaffen Transparenz und Sicherheit während der Planung des Rechenzentrums. Die Kostenstruktur umfasst neben Bau- und Ausstattungskosten auch Aufwendungen für Genehmigungen, Zertifizierungen, Personal und laufenden Betrieb. Frühzeitige Kostenschätzungen und Meilensteinplanung helfen, Ressourcen optimal einzusetzen und Risiken zu steuern.
Der Erfolg eines Rechenzentrumsprojekts hängt maßgeblich von der frühzeitigen Einbindung aller relevanten Stakeholder ab – von IT und Facility Management über Geschäftsführung bis hin zu Behörden und externen Partnern. Ein strukturiertes Stakeholder-Management fördert Akzeptanz, minimiert Konflikte und ermöglicht eine effiziente Projektsteuerung, sobald Sie planen ein Rechenzentrum aufzubauen.
Damit Sie ein Rechenzentrum bauen können, müssen Sie eine Vielzahl gesetzlicher Vorgaben und branchenspezifischer Standards einhalten, die sowohl den physischen Schutz der Infrastruktur als auch IT-Sicherheit und Datenschutz betreffen. Zu den wichtigsten internationalen Normen zählen:
Hinzu kommen regionale und nationale Regelwerke wie die DSGVO (EU), HIPAA (USA), LGPD (Brasilien), PIPEDA (Kanada), das australische Privacy Act sowie asiatische Regelwerke wie der GB/T 22239 und GB/T 43331-2023 in China, der Personal Data Protection Act (PDPA) in Singapur, das Act on the Protection of Personal Information (APPI) in Japan und Government Regulation 71/2019 in Indonesien.
Die Standortwahl ist ein strategisches Asset für die Verfügbarkeit, Sicherheit und Effizienz eines Rechenzentrums. Sie beeinflusst nicht nur Betriebskosten und Ausfallsicherheit, sondern auch die Einhaltung regulatorischer Vorgaben und die Zukunftsfähigkeit der IT-Infrastruktur. Unternehmen, die ein Rechenzentrum bauen möchten, sollten auf folgende Faktoren achten:
Der richtige Standort bildet in der Planung das Fundament für Verfügbarkeit und Wachstum. Nur wer Energie, Anbindung, Sicherheit und Genehmigungen frühzeitig denkt, plant nachhaltig. Ein gutes Umfeld schafft Raum für Entwicklung und Akzeptanz in der Region - so bauen Sie ein zukunftssicheres Rechenzentrum auf.
Die technische Infrastruktur bildet das Herzstück beim Bau eines Rechenzentrums. Sie entscheidet maßgeblich über Betriebssicherheit, Effizienz und Zukunftsfähigkeit. Drei Bereiche stehen dabei im Fokus: Energieversorgung, Kühlung und Netzwerk-Backbone.
Ein unterbrechungsfreier Betrieb erfordert eine mehrschichtige, redundante Stromversorgung. Die Auswahl und Dimensionierung der Stromversorgung sollte sich während der Planung an der Größe des Rechenzentrums, dem Hardwarebedarf und den gewünschten Verfügbarkeitsklassen orientieren. Typische Komponenten sind:
Die Kühlung ist einer der größten Energieverbraucher im Rechenzentrum, vor dessen Aufbau sollten Unternehmen diesen Punkt genau abwägen. Moderne Anlagen setzen auf Flüssigkeitskühlung. Hier bieten PP-Rohrsysteme von aquatherm entscheidende Vorteile.
Das Backbone-Netzwerk beim Aufbau eines Rechenzentrums besteht aus leistungsstarken Routern, Switches und Glasfaserkabeln, die hohe Bandbreiten und geringe Latenzzeiten ermöglichen. Wichtige Komponenten sind:
Die Sicherheit und Compliance eines Rechenzentrums sind zentrale Anforderungen für einen störungsfreien, gesetzeskonformen Betrieb. Moderne Sicherheitskonzepte verbinden physische Schutzmaßnahmen mit umfassender IT-Sicherheit und orientieren sich an internationalen Standards und aktuellen gesetzlichen Vorgaben.
Physische Sicherheit
Ein effektives Sicherheitskonzept umfasst mehrstufige Zutrittskontrollen mit biometrischen Scannern, elektronischen Zugangskarten und umfassende Authentifizierungsverfahren. Die lückenlose Videoüberwachung dokumentiert sämtliche Zutritte sowie Bewegungen im Rechenzentrum und erlaubt die schnelle Reaktion auf Unregelmäßigkeiten. Ein gesicherter Perimeter mit Zäunen, Schleusen und regelmäßigen Patrouillen schützen das Gelände zuverlässig vor unbefugtem Zutritt und möglichen Sabotageakten.
Brandschutz und Notfallmanagement
Zum Schutz vor Brandereignissen kommen automatische Brandmelde- und Löschsysteme zum Einsatz, ergänzt durch die bauliche Trennung in Brandabschnitte, um großflächige Schäden zu verhindern. Für den Ernstfall existieren detaillierte Notfallpläne, die durch regelmäßige Übungen erprobt und aktuell gehalten werden.
IT-Sicherheit
Firewalls, Intrusion Detection Systeme und eine gezielte Netzwerksegmentierung sorgen dafür, dass kritische Systeme isoliert und unautorisierte Zugriffe blockiert werden. DDoS-Schutzlösungen erkennen Angriffe in Echtzeit und verhindern Serviceausfälle. Darüber hinaus schützt die konsequente Datenverschlüsselung sensible Informationen sowohl im Ruhezustand als auch bei der Übertragung.
Um die Einhaltung regulatorischer Anforderungen sicherzustellen, nutzen Betreiber anerkannte Standards. Orientieren Sie sich an diesen zentralen Regelwerken und deren Relevanz, sobald Sie ein Rechenzentrum bauen möchten:
Standards | Region | Schwerpunkt / Anwendungsbereich |
EN 50600 |
EU |
Bauliche, technische und organisatorische Anforderungen an Rechenzentren |
ISO 27001 / ISO 27701 |
International |
Informationssicherheitsmanagement / Erweiterung um Datenschutz |
ISO 22301 |
International |
Business Continuity Management (BCM) |
ISO 50001 |
International |
Energiemanagement in Rechenzentren und anderen Organisationen |
DSGVO |
EU |
Datenschutz-Grundverordnung für personenbezogene Daten |
BSI-KritisV |
Deutschland |
Schutz kritischer Infrastrukturen (inkl. Meldepflichten und Sicherheitsstandards) |
NIS-2 |
EU |
EU-weite Richtlinie zur Stärkung der Cybersicherheit in essenziellen und wichtigen Einrichtungen |
DORA |
EU |
Digitale Resilienz im Finanzsektor |
KRITIS-Dachgesetz |
Deutschland |
Ab 2025 verbindlich: Mindeststandards für Resilienz, Krisenmanagement und Meldestrukturen |
EnEfG |
Deutschland |
Energieeffizienzgesetz: Verpflichtung zur Effizienzsteigerung im Rechenzentrumsbetrieb |
EED |
EU |
Energy Efficiency Directive: EU-Rahmen zur Energieeinsparung, in nationales Recht umzusetzen |
ANSI/TIA-942 |
USA |
Standard für Rechenzentrumsinfrastruktur (Verfügbarkeit, physische Sicherheit, Telekommunikation) |
Uptime Tier Standard |
USA |
Zertifizierung der Verfügbarkeitsklassen (Tier I–IV) durch das Uptime Institute |
NIST SP 800-53 |
USA |
Rahmenwerk für IT- und Datensicherheit im öffentlichen und regulierten Sektor |
HIPAA |
USA |
Schutz von Gesundheitsdaten (Health Insurance Portability and Accountability Act) |
PCI DSS |
International / USA |
Sicherheit von Zahlungsdaten (Payment Card Industry Data Security Standard) |
GB/T 22239 / GB/T 43331-2023 |
China |
Nationale Standards für Informationssicherheit und Rechenzentrumsanforderungen |
PDPA |
Singapur |
Datenschutzgesetz für personenbezogene Daten |
APPI |
Japan |
Datenschutzgesetz für Unternehmen mit Datenbezug zu japanischen Bürgerinnen und Bürgern |
MTCS |
Singapur |
Multi-Tier Cloud Security Standard: Cloud-Sicherheitsanforderungen |
Regulation 71/2019 |
Indonesien |
Anforderungen zur Datenlokalisierung bei digitalen Diensten |
Privacy Act |
Australien |
Datenschutzgesetz: Erhebung, Speicherung und Verarbeitung personenbezogener Daten |
ISM |
Australien |
Information Security Manual: Richtlinien für Cybersicherheit im Regierungsumfeld |
Die regulatorischen Anforderungen an ein Rechenzentrum steigen nach dessen Aufbau weiter, insbesondere durch die internationale Harmonisierung von Standards und die wachsende Bedrohungslage durch Cyberangriffe. Unternehmen müssen ihre Sicherheits- und Compliance-Strategien laufend anpassen, um rechtliche Risiken und Betriebsunterbrechungen zu vermeiden.
Gesetzliche Vorgaben, steigende Energiekosten und politischer Druck zur CO₂-Reduktion – Nachhaltigkeit ist längst ein zentrales Ziel für das Aufbauen eines Rechenzentrums. Die Branche steht vor der Herausforderung, höchste Performance mit minimalem Ressourcenverbrauch zu verbinden und dabei regulatorische Anforderungen zu erfüllen.
Der Power Usage Effectiveness (PUE)-Wert ist der wichtigste Indikator für die Energieeffizienz eines Rechenzentrums. Er beschreibt das Verhältnis des Gesamtenergieverbrauchs zur tatsächlich für die IT genutzten Energie. Moderne Rechenzentren streben beim Aufbau einen PUE von unter 1,5 an, Top-Anlagen erreichen Werte nahe 1,0 – ein Zeichen für minimalen Energieverlust außerhalb der IT-Last. Maßnahmen zur Optimierung:
Ein erheblicher Teil des Energieverbrauchs entfällt auf die Kühlung. Informieren Sie sich vor dem Bau Ihres Rechenzentrums über innovative Konzepte wie Wärmerückgewinnung: Die Abwärme des Rechenzentrums wird über Wärmepumpen auf ein nutzbares Temperaturniveau gebracht und für Heizzwecke oder industrielle Prozesse genutzt.
Neben dem Energieverbrauch rückt die CO₂-Bilanz der Gebäudekonstruktion in den Fokus. Exemplarisch ist hier der Einsatz langlebiger, korrosionsfreier, recycelbarer Materialien wie PP-Rohrleitungssysteme von aquatherm. Die lückenlosen EPD Umweltproduktdeklarationen von aquatherm dokumentieren u.a. die Emissionen bei Herstellung und Transport.
Weltweit werden Fördermöglichkeiten und steuerliche Vorteile für den Aufbau von Rechenzentren meist an die Einhaltung von Effizienzstandards wie PUE-Grenzwerte, Abwärmenutzung und den Einsatz erneuerbarer Energien geknüpft. In vielen Ländern – etwa der EU, den USA, China und Japan – sind Betreiber verpflichtet, Energieverbrauch und Effizienz zu überwachen, regelmäßig zu berichten und bestimmte Zielwerte einzuhalten. Häufig ist zudem der Nachweis eines zertifizierten Energie- oder Umweltmanagementsystems (z. B. nach ISO 50001) Voraussetzung für Förderprogramme oder Steuererleichterungen.
Ein leistungsfähiges Rechenzentrum bleibt nur dann zuverlässig und effizient, wenn Betrieb und Wartung höchsten Standards folgen. Die kontinuierliche Instandhaltung aller Systeme – von der Stromversorgung über die Kühlung bis hin zu den Rohrleitungssystemen – ist entscheidend für eine dauerhaft hohe Verfügbarkeit und die Einhaltung regulatorischer Vorgaben. Auf folgende Faktoren sollten Sie nach dem Aufbau Ihres Rechenzentrums achten:
Standards | Anforderungen | |
Regelmäßige Wartung aller Systeme |
|
|
Data Center Infrastructure Management (DCIM) |
|
|
Personalqualifikationen |
|
|
Notfallmanagement |
|
|
Serviceverträge |
|
Ein zuverlässiger Betrieb des Rechenzentrums endet nicht mit der Fertigstellung – er ist erst der Anfang. Regelmäßige Wartungen, smarte Überwachung und ein geschultes Team sorgen für einen reibungslosen Alltag. Im Ernstfall zählen klare Abläufe und starke Partner an Ihrer Seite. So bleibt Ihr Rechenzentrum nach dem Aufbau langfristig sicher, effizient und einsatzbereit.
Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ihre digitale Infrastruktur zukunftssicher, effizient und regelkonform zu gestalten. Der Bau eines eigenen Rechenzentrums bietet die Chance, maximale Datenkontrolle, maßgeschneiderte Performance und ressourcenschonende Wertschöpfung zu realisieren. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Energieeffizienz, Compliance und Betriebssicherheit kontinuierlich.
Die zentrale Fragestellung lautet: Wie gelingt es, ein Rechenzentrum zu planen und zu bauen, dass es heutigen und künftigen Anforderungen gerecht wird und Investitionen langfristig absichert?
Unser Blog zeigt: Entscheidend für den Erfolg sind eine vorausschauende, strukturierte Planung des Rechenzentrums, die Auswahl zuverlässiger Technologien, die konsequente Einhaltung regulatorischer Vorgaben sowie ein Betriebskonzept, das auf Wartungsfreundlichkeit und Skalierbarkeit ausgelegt ist. Unternehmen, die diese Faktoren adressieren, sichern sich nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern schaffen die Basis für Wachstum und technologische Resilienz.
Falls Sie weitere Fragen haben, sprechen Sie gerne mit unseren Experten. Gemeinsam entwickeln wir eine Lösung, die zu Ihrer IT-Strategie passt:
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